Zukunfts-Check Dorf – Müllenbach stellt Weichen für Zukunft!
Nach knapp 4-jähriger Projektlaufzeit konnte die Projektphase im vom Landkreis Cochem-Zell initiierten Zukunfts-Check Dorf und das Dorfentwicklungskonzept aus dem Jahr 1989 fortgeschrieben werden. Im Rahmen eines Ortsrundgangs mit anschließendem Empfang in der Schieferlandhalle informierte Ortsbürgermeister Klotz Landrat Schnur, VG-Bürgermeister Jung und die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger über die Ergebnisse des Projektes sowie bereits realisierte, wichtige Maßnahmen für die zukünftige Entwicklung von Müllenbach.
Zentral und verkehrsgünstig gelegen bietet Müllen-bach attraktive Rahmenbedingungen, auch für junge Familien. Dementsprechend positiv ist die Entwicklung, der Kindergarten hat mit aktuell 62 Plätzen seine Kapazitätsgrenze erreicht, der 2. Bauabschnitt des Neubaugebiets ist fast komplett vermarktet und mit der geplanten Erschließung des 3. Bauabschnitts entsteht bald noch mehr Raum für junge Familien.
Aber auch die ältere Generation soll und kann sich in Müllenbach wohlfühlen. Über Vereine und die Frau-engemeinschaft wurde ein vielfältiges Angebot geschaffen. Besonders erfreulich – während der Corona-Pandemie kümmerten sich die Ortsvereine wie Pfadfinder, Sportverein, Karnevalsverein oder auch die Jagdgenossenschaft durch besondere Aktionen um die älteren Menschen. Zudem wurde durch den Sportverein ein regelmäßiges Breitensportangebot (z. B. Piloxing, Workout) geschaffen.
Während des Ortsrundgangs wurde dann deutlich, wie engagiert sich das Ehrenamt in die Entwicklung der Eifelgemeinde einbringt. So wurden beispielsweise durch die Mitglieder des Gemeinderats neue Wege auf dem Friedhof angelegt oder der rd. 300 Meter lange Lückenschluss zur Breitbandanbindung des Neubaugebiets hergestellt – alles in Eigenleistung und ohne große finanzielle Mittel.
Besonders prägend ist der Dorfmittelpunkt mit der Pfarrkirche St. Hubertus aus dem Jahr 1855 und dem alten Pfarrhaus. Letzteres wurde in der Projektphase in einer beispielgebenden interkommunalen Zusammenarbeit mit finanzieller Unterstützung der Ortsgemeinden Laubach, Leienkaul und Müllenbach durch den Verein zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte von der Kirche erworben. Das als Museum liebevoll hergerichtete „Kulturzentrum“ beheimatet außerdem die Pfadfinder. Über besondere Angebote des Vereins ist ein lebendiger Treffpunkt entstanden, wo sich in gemeinsamer Runde über die Dorfgeschichte ausgetauscht werden kann. Außerdem ist das „Kulturzentrum“ Ausgangspunkt für geführte Wanderungen auf dem Schiefergru-benwanderweg. Den Besuch des Kulturzentrums nahm Ortsbürgermeister Klotz dann zum Anlass, um den Vorsitzenden des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte, Dieter Laux, unter dem Applaus der Anwesenden zu würdigen. Dieter Laux trat nach 19-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender nun in das 2. Glied zurück, will den Verein aber zukünftig tatkräftig unterstützen. Landrat Schnur und VG-Bürgermeister Jung würdigten ebenfalls das hohe, ehrenamtliche Engagement.
Um zukünftig mehr Raum für eine zusätzliche Gruppe im Kindergarten zu schaffen und der hohen Nachfrage Rechnung zu tragen, hat die Ortsgemeinde Müllenbach bereits ein Nachbargrundstück erworben, um einen Anbau realisieren zu können.
Ein weiterer Schwerpunkt des Ortes ist die „Energie“. Seit der Teilnahme am Projekt „Cochem-Zeller Energiedorf“ wurde bereits viel umgesetzt. Eine große PV-Anlage auf dem Dach der Schieferlandhalle, die Umrüstung der LED-Straßenbeleuchtung und jetzt aktuell auch die Umrüstung auf LED-Innenbeleuchtung der Halle. Das größte Projekt hängt momentan aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges noch in der Warteschleife – ein dorfweites Nahwärmenetz. In Erwartung eines Landeszuschusses soll es hier jedoch bald in die Umsetzung gehen.
Landrat Manfred Schnur bedankte sich bei den Anwesenden für das hohe ehrenamtliche Engagement. Er machte deutlich, dass der Abschluss des Projekts nicht das Ende, sondern der Startschuss für die Umsetzungsphase ist. Anschließend überreichte er Ortsbürgermeister Klotz die Urkunde für die erfolgreiche Projektteilnahme. Auch Ortsbürgermeister Klotz richtete sich in einem Dank an die Mitglieder der Arbeitskreise und des Gemeinderats. Abschließend gab er einen kleinen Ausblick auf die nun beginnende Umsetzungsphase. Das Anlegen eines kleinen Bolzplatzes im Neubaugebiet, die Verbesserung der Mobilität durch Teilnahme am Projekt „Smartes Wohnen im Alltag“ oder die Prüfung, inwieweit die Nahversorgung durch die Einrichtung eines Dorfladens verbessert werden könnte, sind lt. Klotz nur einige Beispiele aus den vielen Projektvorschlägen.
Bei Rückfragen zum „Zukunfts-Check Dorf“ stehen Ihnen die Ansprechpartnerinnen der Kreiswerke Cochem-Zell gerne zur Verfügung: