
Medizinische Versorgung im Landkreis
Medizinische Versorgung im Landkreis Cochem-Zell

Die medizinische Versorgung ist ein zentrales Thema für die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl der Menschen in unserem Landkreis. Die Ankündigung der Schließung des Krankenhauses in Zell zum 30.06.2025 war ein tiefer Einschnitt für viele Menschen im Landkreis Cochem-Zell. Sie hat Fragen, Sorgen und teilweise auch Ängste ausgelöst – insbesondere in Bezug auf die künftige medizinische Versorgung in unserer Region.
Diese Entwicklung steht exemplarisch für die tiefgreifenden Veränderungen, vor denen das Gesundheitswesen – insbesondere im ländlichen Raum – steht. Der demografische Wandel, der zunehmende Fachkräftemangel, wirtschaftlicher Druck auf Krankenhäuser und die schleppende Umsetzung gesundheitspolitischer Reformen setzen die bestehenden Strukturen massiv unter Druck. Bundesweit verändert sich die Krankenhauslandschaft – meist zulasten kleiner, wohnortnaher Kliniken. Diese Veränderungen sind Teil einer übergeordneten, systemischen Herausforderung, die nicht isoliert betrachtet werden kann.

Auch die ambulante medizinische Versorgung ist zunehmend betroffen. Haus- und Facharztpraxen lassen sich in vielen ländlichen Regionen nur schwer nachbesetzen. Der medizinische Nachwuchs zieht es häufiger in städtische Gebiete oder größere Versorgungszentren, die attraktivere Arbeitsbedingungen bieten – etwa durch flexiblere Arbeitszeiten, geringere Bürokratie und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zugleich steht ein Generationenwechsel bevor: Viele derzeit praktizierende Ärztinnen und Ärzte werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Darauf ist das System nur unzureichend vorbereitet. Die Folge sind bereits heute spürbare Versorgungslücken, lange Wartezeiten und eine zunehmende Belastung der verbliebenen Praxen.
Auf dieser Seite möchten wir Sie umfassend und transparent über die aktuelle Versorgungssituation im Landkreis Cochem-Zell informieren. Neben den Hintergründen und Auswirkungen der Krankenhausschließung in Zell stellen wir Ihnen auch die zahlreichen Maßnahmen vor, mit denen wir die medizinische Versorgung vor Ort sichern und zukunftsfähig weiterentwickeln wollen. Dazu gehören unter anderem:
- Famulaturförderung zur frühzeitigen Bindung von Medizinstudierenden an die Region
- Kooperationen mit Universitäten, Kassenärztlicher Vereinigung, Ärztekammern und Kliniken
- Vermittlung von Weiterbildungsplätzen im Rahmen der Verbundweiterbildung
- Beratung zu Fördermitteln für Niederlassung und Praxisgründung
- Vergabe von Medizinstipendien zur langfristigen Nachwuchsförderung
- Unterstützung bei der Praxis- und Wohnraumvermittlung
- Mentoring-Netzwerke in Zusammenarbeit mit angrenzenden Landkreisen
- Projekt „Ärzte aus Drittstaaten“ zur gezielten Gewinnung internationaler Fachkräfte
- Organisation von Ärztekongressen zum Austausch und zur Vernetzung
- Erprobung alternativer Versorgungsformen durch innovative Modellprojekte
Info-Flyer
Unser Ziel ist es, Ihnen als Bürgerin oder Bürger klar aufzuzeigen, welche Schritte bereits umgesetzt wurden, welche aktuell laufen – und welche weiteren Maßnahmen geplant sind, um eine flächendeckende und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung im Landkreis Cochem-Zell auch künftig sicherzustellen.
Ambulant – stationär – im Notfall: Wer hilft, wenn Hilfe gebraucht wird?
Die medizinische Versorgung in unserer Region besteht aus verschiedenen Bereichen, die eng miteinander verzahnt sind. Drei zentrale Säulen sind dabei die ambulante Versorgung, die stationäre Versorgung und die Notfallversorgung.
Ambulante Versorgung
Die ambulante Versorgung ist der erste und wichtigste Zugang zur medizinischen Betreuung im Alltag. Sie umfasst Hausärztinnen und Hausärzte, Fachärzt:innen, Psychotherapeut:innen sowie medizinische Versorgungszentren (MVZ). Hier werden Patient:innen ohne stationären Aufenthalt behandelt – sei es zur Vorsorge, bei akuten Beschwerden oder zur langfristigen Betreuung chronischer Erkrankungen.
Gerade in ländlichen Regionen ist es entscheidend, dass ambulante Angebote wohnortnah erreichbar sind. Der Erhalt und die Förderung dieses Bereichs stehen deshalb im Fokus vieler Maßnahmen – etwa durch neue Praxisgründungen, verbesserte Rahmenbedingungen oder telemedizinische Angebote.
Stationäre Versorgung
Wenn eine Krankheit oder ein Eingriff eine Behandlung im Krankenhaus erfordert, kommt die stationäre Versorgung ins Spiel. Mit der geplanten Schließung des Krankenhauses in Zell zum 30. Juni 2025 verändert sich die stationäre Landschaft im Landkreis spürbar. Der Wegfall eines lokalen Klinikstandorts stellt Patient:innen und Angehörige vor neue Herausforderungen. Umso wichtiger ist der Ausbau ergänzender Strukturen – wie etwa die bessere Verzahnung ambulanter und stationärer Angebote.
Notfallversorgung und Rettungsdienste
In medizinischen Notfällen zählt jede Minute. Die Notfallversorgung ist dafür da, schnelle und professionelle Hilfe zu leisten – sei es durch den Rettungsdienst, Notärzt:innen, Leitstellen oder die Notaufnahmen der Krankenhäuser.
Im Landkreis Cochem-Zell sorgen Rettungsdienste und Notarztstandorte dafür, dass im Ernstfall schnell Hilfe vor Ort ist. Verantwortlich hierfür ist die zusätndige Rettungsdienstbehörde Mayen-Koblenz.
Der Wegfall des Krankenhauses in Zell macht allerdings auch in diesem Bereich Anpassungen notwendig – etwa durch längere Transportwege, veränderte Notarztverfügbarkeit oder die engere Zusammenarbeit mit umliegenden Kliniken. Ziel ist es, auch weiterhin eine flächendeckende, verlässliche Notfallversorgung sicherzustellen.
Stationäre und ambulante Versorgung im Landkreis Cochem-Zell
Im Rahmen einer Sondersitzung des Kreistages des Landkreises Cochem-Zell am 10.09.2024 in Zell hat der Träger des Klinikum Mittelmosel in Zell die Entscheidung mitgeteilt, im Laufe des Jahres 2025 die stationäre Versorgung am Standort Zell aufzugeben und das Klinikum Mittelmosel, aufbauend auf der bereits vorhandenen MVZ-Struktur, in ein großes ambulantes Gesundheitszentrum umzuwandeln.
Hintergrund dieser Entscheidung waren verschiedene strukturelle Herausforderungen: wirtschaftliche Defizite, sinkende Patientenzahlen, der bundesweite Trend zur Ambulantisierung sowie ein zunehmender Fachkräftemangel. Beide Klinikstandorte im Landkreis waren seinerzeit nur zur Hälfte ausgelastet – das Fachkräftepotenzial in der Region reichte nicht aus, um dauerhaft zwei stationäre Häuser zu betreiben. Zusammen mit Träger des Marienkrankenhauses in Cochem hat man sich daher geeinigt, die stationären Leistungen am Standort Cochem zu bündeln und in Zell die ambulanten Versorgung durch Erichtung eine Gesundheitszentrums zu stärken und auszubauen. So sollen die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden.
Durch die Konzentration stationärer Leistungen in Cochem und die Stärkung der ambulanten Versorgung in Zell wird eine zukunftsfähige Lösung geschaffen, die den regionalen Bedürfnissen gerecht wird und den nachhaltigen Einsatz der vorhandenen Ressourcen ermöglicht.
Gesundheitszentrum Mittelmosel | Marienkrankenhaus Cochem |
Sicherstellung der Notfallversorgung im Landkreises Cochem-Zell
Aufgrund der Ankündigung des Krankenhausträgers, die stationäre Versorgung in Zell zum 30. Juni 2025 einzustellen, hat sich der Kreistag bereits im Herbst vergangenen Jahres intensiv mit der Sicherstellung der Notfallversorgung im Landkreis Cochem-Zell befasst. Vorsorglich und ausgehend von der Tatsache, dass die Entscheidung des Trägers unumkehrbar ist, wurden Überlegungen für das weitere Vorgehen angestellt und erste Maßnahmen getroffen.

Unabhängig von der Beauftragung eines Versorgungskonzeptes in Folge des Bürgerentscheides wurde – auf Initiative von Landrätin Beilstein und nach dem Kreistagsbeschluss vom 7. Oktober 2024 – eine Überprüfung des bestehenden Notfallkonzeptes veranlasst. Ziel war es, konkrete Ergänzungen und Maßnahmen zu identifizieren, die aufgrund des Wegfalls des Klinikums Mittelmosel in Zell notwendig werden.
Im Zuge der Kreistagssitzung am 31. März 2025 wurden die Ergebnisse dieser umfassenden Analyse vorgestellt. Ein interdisziplinäres Expertengremium – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Rettungsdienstbehörde Mayen-Koblenz, des Ministeriums des Innern und für Sport (als oberste Rettungsdienstbehörde), des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit sowie des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE – präsentierte dem Kreistag fundierte Erkenntnisse und stand für Rückfragen zur Verfügung.
Zur Gewährleistung der akuten Notfallversorgung infolge der Schließung des Klinikums Mittelmosel in Zell müssen demnach zwei Säulen betrachtet werden, das Rettungswesen und die stationäre Notfallversorgung, insbesondere hinsichtlich der erforderlichen stationären Aufnahmekapazitäten der Zielkliniken (z. B. Wittlich, Simmern, Cochem, Daun, etc.).
Rettungswesen:
Die Bedarfsanalyse und -planung erfolgte anhand realer Einsatzdaten der Jahre 2023 und 2024 über eine sog. eventbasierte Simulation. Dieses Verfahren wurde von der TU Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut IESE entwickelt. Das bedeutet, dass die tatsächlichen Fahrtzeiten der realen Notfalleinsätze berücksichtigt wurden.
Dabei kam man zu folgenden wesentlichen Ergebnissen:
- Im Jahr 2024 wurde bei Notfalleinsätzen im Landkreis Cochem-Zell 787-mal das Krankenhaus Cochem und 752-mal das Klinikum Mittelmosel in Zell angefahren.
- In 117 Fällen, bei denen das Klinikum Mittelmosel angefahren wurde, gab es den Einsatzcode „Brustschmerz oder Verdacht auf Herzinfarkt“ (Achtung: Einsatzcode ist nicht gleichbedeutend mit tatsächlicher Diagnose oder lebensbedrohlichem Notfall!).
- Die gesetzlich vorgegebene Hilfeleistungsfrist (Zeit vom Notruf bis zum Eintreffen des ersten Rettungsmittels) von 15 Minuten kann im Rettungsdienstbereich Koblenz grundsätzlich eingehalten werden. Konkret beträgt die Eintreffzeit durchschnittlich 10:28 Minuten im Landkreis Cochem-Zell, im Bereich der Stadt Zell 07:38 Minuten.
- Auch eine Betrachtung der Erreichbarkeit auf Ortsebene bestätigt dieses Ergebnis; lediglich im Bereich der Rettungswache Lutzerath muss nochmals eine nähere Analyse erfolgen.
- Es wurde Nachweis geführt, dass die Bereitstellung eines zusätzlichen Rettungswagens (RTW) zum 01.07.2025 die künftig längeren Umlaufzeiten der Fahrzeugeinsätze klar auffangen kann.
- Die durchschnittliche Eintreffzeit der zuständigen Rettungshubschrauber in Wittlich, Koblenz und am Nürburgring beträgt 8:35, 12:31 und 10:12 Minuten.
- Die beiden Notarztstandorte in Senheim und Blankenrath bleiben erhalten.
- Durch den zusätzlichen Einsatz von Telekardiologie und Telenotarzt beginnen zielführende Rettungsmaßnahmen im Rettungswagen deutlich früher und gezielter. Die aufnehmende Klinik ist bei Ankunft bereits vorbereitet und der Beginn der weiteren Behandlung (z. B. im Herzkatheterlabor) schneller möglich. Das bedeutet, dass ein ggfls. längerer Fahrtweg durch die deutlich kürzere sog. Door-to-Balloon-Zeit kompensiert wird. Konkret laufen derzeit im Rettungsdienstbereich Koblenz Schulungen des Personals, sodass der Telenotarzt zum 01.07.2025 eingeführt werden kann.
Stationäre Notfallversorgung:
Hinsichtlich der stationären Notfallversorgung werden durch den zuständigen Referenten für Krankenhausplanung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit konnte in der Sitzung des Kreistages folgende Informationen mitgeteilt:
- Die Erreichbarkeit des nächstgelegenen Krankenhauses innerhalb von 30 Minuten ist ein Richtwert, der in RLP zu rd. 98% eingehalten werden kann, zugleich aber keine rechtliche Grundlage darstellt.
- Die 30-Minuten-Grenze im Bereich Zell wird in einigen Fällen nur geringfügig überschritten (31 – 33 Minuten).
- Die Umsetzung eines ambulanten Gesundheitszentrums in Zell und die damit geschaffene Anlaufstelle ohne Terminvereinbarung ist der richtige Ansatz, insbesondere auch für Alltagsnotfälle.
- Größere Krankenhäuser (z. B. Wittlich) haben einen Vorteil hinsichtlich der Behandlungsqualität und der Belastbarkeit.
- Die Kapazitäten der umliegenden Krankenhäuser reichen aus, um die zusätzlichen Fälle aus Zell aufzunehmen. Konkret werden in Wittlich 18 neue Planbetten geschaffen, auch die „Stroke Unit“ zur Behandlung von Schlaganfällen wird ausgebaut. Zurzeit werden in Wittlich jährlich etwa 20-mal so viele Schlaganfälle wie in Zell behandelt, sodass dort nicht nur die erforderliche fachliche Expertise, sondern auch die personellen Ressourcen verlässlich vorhanden sind.
- Für den Hunsrück bietet auch das Krankenhaus in Simmern eine gute Erreichbarkeit. Hier sei man mit dem Träger bzgl. der zukünftigen Ausgestaltung der Leistungsgruppen im Gespräch.
- Das Krankenhaus in Cochem spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die weitere Notfallversorgung.
- Im ambulanten Gesundheitszentrum in Zell soll auch zukünftig eine anspruchsvolle, ambulante kardiologische Behandlung erfolgen.
- Die Überlastung der Notaufnahmen (teilweise hohe Wartzeiten) ist ein bundesweites Problem der Patientensteuerung, da viele Patienten die Notaufnahmen aufsuchen, obwohl kein Notfall vorliegt (z. B. weil man keinen zeitnahen ambulanten Termin bei einem niedergelassenen Arzt erhalten hat). Diese Situation wird jedoch nicht durch das Vorhalten eines Krankenhauses mit Notaufnahme gelöst.
Bewertung der Ergebnisse bzw. Informationen:
Insgesamt befindet sich der Medizinsektor in Deutschland in einer großen Umbruchphase. Dabei bleibt vor allem die Patientensteuerung eine große Herausforderung, wobei eine Lösung nicht auf Landkreisebene gefunden werden kann.
Das bereits vorhandene und vorgestellte Konzept kann insbesondere im Bereich des Rettungswesens durch die nachvollziehbare Bedarfsermittlung anhand echter Einsatzdaten viele Ängste und Befürchtungen hinsichtlich einer vermuteten, unzureichenden Versorgung im Notfall nehmen und widerlegen. Der Kreistag fordert, dass hier auch künftig ein engmaschiges Monitoring stattfindet, um im Bedarfsfall kurzfristig reagieren zu können. Dieses wurde seitens der Rettungsdienstbehörden zugesagt. Zudem ist noch eine weiterführende Prüfung im Bereich der Rettungswache Lutzerath erforderlich.
Die Bereitstellung eines zusätzlichen RTW, zunächst aufgrund des hohen Personalbedarfs (Fachkräftemangel) zum 01.07.2025 tagsüber, perspektivisch aber 24/7, bietet eine gewisse Redundanz.
Zur Herausforderung der Bereitstellung ausreichender Aufnahmekapazitäten in den umliegenden Krankenhäusern versichert das zuständige Ministerium, dass ausreichende Kapazitäten vorhanden sind bzw. kurzfristig geschaffen werden sollen.
Versorgunskonzept
Nach dem positiven Ergebnis des Bürgerentscheides vom 23.02.2025 hat die Kreisverwaltung Cochem-Zell unverzüglich am 24.02.2025 das Vergabeverfahren zur Erstellung eines externen „Gemeinsamen Versorgungskonzeptes“ gestartet.
Die Entscheidung im Rahmen des Bürgerentscheides hat die gleiche Wirkung wie ein Beschluss des Kreistages. Das Ergebnis ist rechtlich bindend und muss von der Verwaltung umgesetzt werden.
Um den Auftrag der Bürgerinnen und Bürger umzusetzen, wurde entschieden, ein externes Beratungsunternehmen mit der Erstellung des "Gemeinsamen Versorgungskonzeptes" zu beauftragen.
Das hierfür erforderliche Vergabeverfahren wurde umgehend eingeleitet. Dabei mussten gesetzliche Vorgaben (Vergaberecht) eingehalten werden, um eine transparente, faire und wirtschaftliche Vergabe sicherzustellen.
Der entsprechende Auftrag für die Erstellung eines „Medizinischen Versorgungskonzeptes Cochem-Zell“ wurde in der Sitzung des Kreistages vom 31.03.2025 an das „Institut of Health Care Business GmbH“ (hcb) unter Leitung von Prof. Dr. Boris Augurzky vergeben.

1. Start Vergabeverfahren
Am 24.02.2025 wurden mehrere externe Beratungsunternehmen angeschrieben und zur Abgabe eines Angebots für die Erstellung des "Gemeinsamen Versorgungskonzeptes" aufgefordert. Dabei wurden ihnen die Anforderungen, wie beispielsweise die erwarteten Leistungen, die Bewertungskriterien und die Frist zur Umsetzung, mitgeteilt.
2. Abgabefrist
Die angeschriebenen Anbieter haben bis zum 14.03.2025 Zeit, ein entsprechendes Angebot einzureichen. Die Frist berücksichtigt die bevorstehenden Karnevalstage und stellt sicher, dass ausreichend Zeit für die Erstellung eines fundierten Angebots bleibt. Die Anbieter müssen darlegen, wie sie das Konzept entwickeln und zu welchen Konditionen sie es anbieten.
3. Prüfung Angebote
Nach Ablauf der Angebotsfrist werden die eingegangenen Angebote von der Verwaltung anhand festgelegter Bewertungskriterien durch eine Bewertungskommission mithilfe einer Bewertungsmatrix geprüft und mit einem Punktesystem bewertet. Entsprechend der Bepunktung ergibt sich dann eine Reihenfolge der eingegangenen Angebote. Für die interne Prüfung ist eine Frist bis zum 24.03.2025 vorgesehen.
4. Auftragsvergabe Kreistag
Nach der Prüfung der Angebote gibt die Verwaltung eine Vergabeempfehlung ab. Die finale Entscheidung zur Auftragsvergabe trifft der Kreistag in einer Sondersitzung am 31.03.2025.
5. Erstellung Versorgungskonzept
Für die Erstellung eines gemeinsamen Versorgungskonzeptes wurde im Rahmen der Ausschreibung eine Frist bis zum 30.06.2025 festgelegt, da es sich hierbei um einen komplexen Prozess handelt, weshalb ein Zeitraum von mindestens zwei Monaten erforderlich ist.
6. Vorstellung Versorgungskonzept
Im Juli 2025 wird das erarbeitete Versorgungskonzept den Mitgliedern des Kreistages sowie der Öffentlichkeit vorgestellt.
Interkommunale Zusammenarbeit „Gesundheit mitEINANDER Zukunft“

Da sich wichtige Themen wie die medizinische Versorgung nicht an Kreisgrenzen orientieren, arbeiten die Landkreise Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und Vulkaneifel im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit gemeinsam an nachhaltigen Maßnahmen und Lösungen in unterschiedlichen Handlungsfeldern.
Aus dieser Zusammenarbeit ist das Projekt „Gesundheit mitEINANDER Zukunft“ entstanden. Im Fokus dieses Projektes stehen die Themen Netzwerkarbeit, Nachwuchsgewinnung und -förderung. In diesen Bereichen sind einige Teilprojekte und Aktionen geplant bzw. bereits in der Umsetzung.
Kinderärztliche Versorgung
Die Verbesserung und Sicherstellung der kinderärztlichen Versorgung ist ein Schwerpunkt-Thema der interkommunalen Zusammenarbeit. Gemeinsam mit unseren Partner-Landkreisen stehen wir hier in engem Dialog mit der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz sowie Kinderärzten aus unserer Region.
Am "Kinderärztlichen Runden Tisch" entwickeln wir regelmäßig Ideen und Maßnahmen in diesem Bereich. Das letzte Treffen im Kurvenkreis fand am 18.09.2024 in Cochem statt.
Ärzte in deiner Nähe
In unserer Region liegt dein Wohlbefinden in besten Händen. Die medizinische Versorgung setzt sich aus mehreren Kliniken und einem Netz an Haus- und FachärztInnen zusammen, das sich über die gesamte Fläche des Landkreises streckt.
Den passenden Arzt in Ihrer Nähe finden Sie u.a. hier:
Praxisfinder RLP
Zahnarztsuche RLP
Nachwuchsförderung

Um die Medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft zu sichern, ist die Nachwuchsgewinnung ein großes Ziel. So werden gemeinsam mit den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Vulkaneifel ein- bis zweimal jährlich Gruppenfamulaturen für Medizinstudenten ab dem 4. Semester angeboten. Die Jungmediziner lernen so neben dem Praxisalltag auch die Vorzüge des Landarztlebens und die ausgezeichneten Freizeitaktivitäten kennen.
Viele niedergelassene Ärzte im Kurvenkreis haben sich schon bereiterklärt, Famulanten in ihrer Praxis aufzunehmen. Weitere Praxen sind eingeladen, sich unter gesundheitsversorgung@cochem-zell.de für zukünftige Famulatur-Phasen anzumelden. Ebenso können angehende Medizinerinnen und Mediziner gerne mit uns Kontakt aufnehmen, wir versuchen entsprechend zu vermitteln!
Gruppenfamulaturen
Die Famulatur ist ein Praktikum für Medizinstudierende, das nach der Absolvierung des ersten Staatsexamens (Physikum) abzuleisten ist. Sie gliedert sich in vier Abschnitte von jeweils 30 zusammenhängenden Kalendertagen in Einrichtungen der stationären und der ambulanten fachärztlichen oder hausärztlichen Versorgung. Es sind insgesamt 120 Kalendertage Famulatur nachzuweisen.
Damit aus Kostengründen die Famulatur nicht zwangsweise heimat- oder universitätsnah absolviert werden muss, sondern diese auch in der wunderschönen Region in und um CochemZell durchgeführt werden kann, stellt der Landkreis Unterkünfte in Ferienwohnungen kostenfrei zur Verfügung. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz wird die Famulaturen finanziell unterstützen.
2024 hatten wir erstmals drei Famulantinnen in unserem Kurvenkreis zu Gast. Sie sammelten wertvolle praktische Erfahrungen in verschiedenen Artztpraxen in CochemZell. Auch im Jahr 2025 wird es wieder zwei Angebote für die Durchführung von Gruppenfamulaturen geben.
Einen ausführlichen Bericht über die ersten Famulaturen im Kurvenkreis finden Sie hier!
Nachwuchsmedizinernetzwerk im Landkreis Cochem-Zell
Im Frühjahr 2024 hat die Kreisverwaltung ein Netzwerk für Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner im Landkreis Cochem-Zell ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es, eine Plattform zu schaffen, auf der sich angehende und junge Ärztinnen und Ärzte frühzeitig vernetzen, austauschen und gemeinsam Perspektiven für die medizinische Versorgung in der Region entwickeln können.
Das Nachwuchsmedizinernetzwerk bietet Raum für den Dialog über die Zukunft der Gesundheitsversorgung im Landkreis. Im Fokus steht dabei, die Bedürfnisse und Erwartungen der jungen Generation im medizinischen Bereich besser zu verstehen und daraus tragfähige Konzepte für die regionale Versorgung abzuleiten.
Bei bisherigen Netzwerktreffen wurde deutlich, dass insbesondere folgende Fragen von Interesse sind:
- Wie lassen sich attraktive Rahmenbedingungen für eine Niederlassung schaffen?
- Welche Erwartungen hat die junge Generation an ihre medizinische Tätigkeit im Landkreis?
- Wie ist es um den medizinischen Nachwuchs in der Region bestellt?
Zur fachlichen Vertiefung wurden bereits verschiedene Vorträge organisiert – darunter beispielsweise zur "Geriatrischen Traumatologie" oder ein "Crashkurs zur betriebswirtschaftlichen Praxisführung".
Auch zukünftig sind regelmäßige Netzwerktreffen sowie Fachvorträge geplant – sowohl in Präsenz als auch digital per Videokonferenz.
Medizinstipendien des Landkreises

Der Landkreis Cochem-Zell unterstützt junge Medizinstudentinnen und -studenten!
Zum Start des Wintersemesters 2024/2025 hat der Landkreis Cochem-Zell erstmals zwei jungen Menschen aus unserer Region durch Stipendien ein deutschsprachiges Medizinstudium an der renommierten Universität Pécs in Ungarn ermöglicht.
Auch für den Studienbeginn 2025 wird es wieder zwei Stipendien-Angebote geben. Unterstützt wird das Vorhaben durch private und öffentliche Geldgeber.